Kreisverband
Ostwestfalen-
Lippe
Kreismitarbeitertag am 23.11.20192019 zum Thema:
„Sucht-Selbsthilfe geht neue Wege“
Dieses Projekt wurde den etwa 40 Anwesenden Gruppenleitern und Mitarbeitern aus dem Kreisverband OWL von Frank Meier, Projektleiter im Blauen Kreuz Deutschland, vorgestellt.
Ziel des Projektes „Sucht-Selbsthilfe geht neue Wege“ ist es, mehr und jüngere von Sucht betroffene Menschen zu erreichen, die Vernetzung zwischen Selbsthilfe und professioneller Suchthilfe zu stärken und die Möglichkeiten von Sozialen Medien für die Vernetzung Betroffener zu nutzen bzw. zu stärken. Dazu braucht es nicht zuletzt Menschen, die sich für einen neuen Weg in der Sucht-Selbsthilfe begeistern lassen. Insbesondere soll darüber nachgedacht werden, wie alternativ zum Gespräch im Stuhlkreis Sucht thematisiert werden kann und inwieweit auch die neuen Medien als Kommunikationsweg für die Selbsthilfe genutzt werden können.
Mit diesem Ziel vor Augen hat uns Frank Meier das Projekt näher erläutert.
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Ausgangslage und Projektidee
Die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Die Gesellschaft unterliegt einem demografischen Wandel, sie wird älter. Die Gesellschaft wird jedoch auch bunter. Menschen mit Migrationshintergrund integrieren sich unterschiedlich gut. Man spricht von vielen unterschiedlichen Familienmodellen und Lebensentwürfen.
Die Situation in der Selbsthilfelandschaft, gleich zu welchen Themen der Selbsthilfe, ist vielerorts unbefriedigend. Aber nicht durchgängig. Das macht Mut, Selbsthilfe Aktive im BKD zu gewinnen, die alternative Ansätze erproben wollen. Das bedeutet aber, dass die „Komfortzone“ verlassen werden muss, ein Risiko des Scheiterns besteht bei jeder neuen Idee.
Die Projektidee ist, Leuchtturmprojekte zu identifizieren, zu beschreiben und zu vervielfältigen.
Suchtkranke im Focus
Sucht hat viele Facetten: Man kann von unterschiedlichen Stoffen abhängig sein. Eins ist aber gleich: Der Wunsch, suchtfrei zu leben. Und darin wollen sich Teilnehmende einer Selbsthilfegruppe gegenseitig unterstützen.
Junge Suchtkranke: im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, verfügen oft noch über ausreichende Ressourcen, ihr Leben selbst zu bewältigen. Betroffene dieser Altersgruppe können sich ein abstinentes Leben nur schwer vorstellen. Auf das Suchtmittel zu verzichten, heißt gleichbedeutend, nie wieder Spaß im Leben zu haben. Selbsthilfegruppen vermitteln auf den ersten Blick nicht den Anschein an Spaß und Freude am Leben.
Senioren In den Gruppen engagieren sich viele langjährige Betroffene. Sie befinden sich längst im Rentenalter. Oft freuen sie sich über eine jahrelange zufriedene Abstinenz. Dennoch gibt es eine zunehmende Zahl an Senioren, die nach Einstieg in das Rentenalter eine Suchtmittel-Abhängigkeit entwickeln.
Fokus Gruppengründung
Junge Menschen in alte Strukturen zu integrieren gestaltet sich sehr schwierig. Wir benötigen eine Bewegung, neue Gruppen zu gründen. Insbesondere soll die Gründung alternativer Selbsthilfeansätze gefördert werden, ebenso aber auch die Gruppengründung klassischer Gesprächsgruppen.
Strategie
Selbsthilfe-Aktiven sollen Inhalte und Schulungen zu Gruppengründung angeboten werden.
Grundgedanken zur Zukunft der Selbsthilfe
Themenübergreifend Man kann von unterschiedlichen Stoffen abhängig sein. Eins ist aber gleich: Der Wunsch, suchtfrei zu leben. Und darin wollen sich Teilnehmende einer Selbsthilfegruppe gegenseitig unterstützen.
Aktivitätsorientiert Das Thema Sucht benötigt einen Türöffner. Zu Sport oder Freizeitaktivitäten lassen sich Neue leichter einladen. Wichtig ist: das Treffen ist alkohol- und drogenfrei.
Vernetzt gemeinsam mit anderen sind wir stark. Gehen wir doch Kooperationen mit Gemeinden, Sportvereinen, Naturschutzbund usw. ein.
Digital Heute sucht man sich Hilfe anonym im Netz bevor man den Weg zur Beratungsstelle bzw. ins analoge Suchthilfesystem findet.
Gesprächsrunde in kleinen Gruppen,
Komfortzone, Risikobereich, Gefahrenbereich
Leuchtturmprojekte
Bereits umgesetzte / in der Startphase befindliche Leuchtturmprojekte.
Das SportCafé Bochum, ist ein Sportangebot für von Sucht Betroffene und ihre Angehörigen.
MiLest e.V., Wernigerode/Harz ist eine Selbsthilfeinitiative, die sich zu suchtmittelfreier Freizeitgestaltung trifft.
SportCafé Wuppertal, befindet sich in der Planungsphase und wird ein Sportangebot des Blauen Kreuz in Deutschland e. V., Ortsverein Wuppertal.
Reparatur Café Bad Salzuflen, befindet sich ebenfalls in der Planungsphase.
Thorsten Wültner hat das Konzept vorgestellt. Betroffene können ihre manuellen Kompetenzen in die Reparaturarbeit einbringen, gleichzeitig wird eine Begegnungsplattform geschaffen. Hier wird der gesellschaftliche Trend der Nachhaltigkeit „reparieren statt wegwerfen“ aufgegriffen.
Das Projekt soll Anfang 2020 starten und Thorsten sucht noch Mitarbeiter, die Ihre Handwerklichen Fähigkeiten einbringen möchten.
Kreiswandertag am 1. Mai 2019 in Rödinghausen
Nach der Mahlzeit war dann noch genügend Zeit für Gespräche der Teilnehmer aus den einzelnen Vereinen und Gruppen. Auch startete der Traktor, wegen der großen Nachfrage, ein zweites und dann noch ein drittes Mal. Die Kinder konnten sich auf dem ausgedehnten Spielplatz oder mit den zahlreichen Kettcars austoben.
Der diesjährige Wandertag des Kreisverbandes Ostwestfalen-Lippe wurde vom Ortsverein Eilshausen ausgerichtet.
Bei bestem Wanderwetter trafen sich 86 Personen auf dem Ferienhof Quest in Rödinghausen am Wiehengebirge.
Der Wandertag wurde um 10:00 Uhr mir einer Andacht des Kreisvorsitzenden, Klaus Uthoff, eröffnet. Danach wurde gemeinsam das Lied „Stimmt zu Gottes Ehren froh ein Loblied an“ gesungen.
Danach konnten sich die Teilnehmer für eine der drei mehr oder weniger anspruchsvollen Wanderrouten entscheiden. Für „Fußkranke“ wurde eine Traktorfahrt mit Anhänger angeboten. Dieses wurde auch sehr gerne angenommen.
Nach dem Eintreffen der einzelnen Gruppen am Ausgangspunkt gab es zur Kräftigung eine herzhafte Gulaschsuppe mit Zwiebelbaguette und als Nachtisch Joghurt und Obst.
Um 14:00 Uhr gab es dann noch Kaffee und lecker Platenkuchen. Danach machten sich die ersten Teilnehmer zufrieden und wohl gelaunt auf den Heimweg.
Der Nächste Kreiswandertag wird am 01.05.2019 vom Ortsverein Löhne ausgerichtet.
Ortsverein Bad Salzuflen des Blauen Kreuzes wählt neuen Vorstand
Der Ortsverein Bad Salzuflen des Blaues Kreuz in Deutschland e. V. hat sich zur diesjährigen Mitgliederversammlung in den Räumen der Fachstelle Sucht des Blaukreuz-Zentrums Lippe getroffen. Hermann Hägerbäumer vom Landesverband Westfalen unterstrich die Bedeutung der ehrenamtlich geleiteten Begegnungsgruppen für Suchtkranke/Angehörige und dankte dem bisherigen Vorstand und seinem langjährigen Vorsitzenden Rainer Profe für das geleistete Engagement. Klaus Uthoff vom Blaukreuz-Kreisverband Ostwestfalen zeigte sich dankbar, dass nach dem altersbedingten Ausscheiden langjähriger Blaukreuzler neue Mitglieder gewonnen werden konnten, die sich in der Gruppenarbeit der Sucht-Selbsthilfe engagieren und neue Projekte planen. In den Vorstand wurden gewählt: Julia Schilling, Sabine Scheiding, Clemens Ott und Klaus Müller. Zum Vorsitzenden wurde Torsten Wültner gewählt.
Der Vorstand des Ortsvereins Bad Salzuflen (von links nach rechts): Torsten Wültner, Klaus Uthoff, Julia Schilling, Hermann Hägerbäumer, Sabine Scheiding, Clemens Ott, Klaus Müller.
Wer sich für die verschiedenen Selbsthilfegruppen-Angebote des Blauen Kreuzes interessiert, kann gerne dienstags um 19:00 Uhr in die Informationsgruppe kommen. Die Fachstelle des Blauen Kreuzes befindet sich in der Hermann-Löns-Str. 9a in Bad Salzuflen. Weitere Informationen gibt es auch direkt bei Torsten Wültner, Tel.: 0173 7818902 oder unter www.blaues-kreuz.de/ov-bad-salzuflen.
BKD : Mitarbeiter Post - April 2019
Vlotho (WB). Fritz Kruse hat vor 90 Jahren das Blaue Kreuz in Vlotho gegründet. Der Verein hilft Alkoholikern und deren Angehörigen, mit der Sucht umzugehen. Im Gemeindehaus von St. Stephan haben mehr als 60 Gäste aus Ostwestfalen-Lippe den runden Geburtstag gefeiert.
»Das Blaue Kreuz hilft nicht nur den Menschen mit einem Alkoholproblem, sondern auch ihren Angehörigen«, sagte Landrat Jürgen Müller. Die Angehörigen würden von der klassischen Medizin oft vergessen. Die Ehrenamtlichen des Blauen Kreuzes seien die Einzigen, die den Angehörige wirklich helfen würden.
Sie feiern mit mehr als 60 Gästen »90 Jahre Blaues Kreuz Vlotho (von links): Landrat Jürgen Müller, die Vorsitzende Sabine Scheiding sowie der stellvertretende Kreisvorsitzende Klaus Uthoff. Foto: Frank Lemke
Schauspieler treten auf
Wie ein Alkoholproblem im Alltag aussehen kann, zeigten die Schauspieler Katharina (Anna) und Olaf Schwabe (Bernhard) sowie Markus Naruhn (Fredy): Anna und Bernhard sind verheiratet. Sie war Alkoholikerin. Er feiert trotzdem gerne. Gemeinsam besuchen sie die Hochzeit von Fredy. »Du versaust einem das ganze Leben: kein Bier, kein Wein, noch nicht einmal ein Gläschen Sekt auf der Hochzeit meines Freundes. Verstehst du, was du von mir verlangst?«, sagt Bernhard wütend. »Bitte, lass uns nicht streiten. Verzichte mir zuliebe«, bittet ihn seine Frau. »Ich will aber, nur ein einziges Mal«, antwortet Bernhard und geht zur Theke.
Hermann Hägerbäumer hat das Stück geschrieben: »Genau das ist die Falle für den Suchtkranken. Die Situation ist manchmal stärker als der Verstand. In diesem Beispiel ist der Ehemann der Auslöser dafür, dass die Frau wieder rückfällig wird«, sagte der ehemalige Bundesvorsitzende des Blauen Kreuzes.
Hilfe auch für Angehörige
»Nur ein bisschen trinken« sei für ehemalige Alkoholiker nicht mehr möglich. Es gebe nur ein ganz oder gar nicht. Die Selbsthilfegruppe könne den Betroffenen dabei helfen, zu verstehen und die Stärke zu entwickeln, vom Alkohol abzulassen. Kritisch seien Situationen wie die einer Hochzeit, in der Alkohol Teil des gesellschaftlichen Miteinanders sei. Der Partner spiele eine wichtige Rolle.
Klaus Uthoff sprach bei der Feier über den Gründer der Vlothoer Blau-Kreuz-Gruppe: »Fritz Kruse war eine starke Persönlichkeit«, sagte der stellvertretende Kreisvorsitzende. 1928 habe er die Gruppe gegründet. Der Gehstock und die Aktentasche seien seine Markenzeichen gewesen. 58 Jahre lang leitete er die Gruppe. Die Menschen bräuchten starke Leitfiguren wie Fritz Kruse – und Sabine Scheiding.
»Neues Leben lernen«
Die 55-Jährige leitet die Selbsthilfegruppe seit 2013. Sie selbst hat als Co-Abhängige miterlebt, was die Alkoholsucht mit einem Menschen machen kann.
»Jeder Menschen, dem wir helfen können, ist jede Sekunde an Aufmerksamkeit wert«, sagte Sabine Scheiding. Die Sucht zu überwinden sei gemeinsam einfacher. Bei der Jubiläumsfeier betonte sie die kleinen Freunden des Alltags, die uns oft gar nicht auffallen würden. Jeder neue Tag mit Freude sei ein Geschenk.
Deswegen gab sie der Feier das Motto: »Neues Leben lernen – mit Freude und Dank«.
Westfalen Blatt; Do. 04.10.2018, von Frank Lemke
Frauen aus OWL machen einen Ausflug
Frauen aus OWL machen einen Ausflug
Die Frauensprecherin aus dem Kreisverband Ostwestfalen-Lippe des Blauen Kreuzes – Elke Mrotzek – hatte die Frauen aus den
einzelnen BK-Vereinen und -Gruppen zu einem Tagesausflug ins
Waldecker Land/Kellerwald eingeladen, an der 48 Frauen teilnahmen.
Es wurde zunächst eine Schifffahrt mit Mittagessen auf dem
Ederstausee unternommen, der trotz der anhaltenden Trockenheit
noch so viel Wasser führte, dass die Schifffahrt möglich war. Vom
Schiff aus konnte man auch die Ruinen der seinerzeit gefluteten
Dörfer erkennen.
Nach der 2-stündigen Schifffahrt mit Stärkung ging es mit dem Bus
weiter nach Bad Wildungen, wo die Mitreisenden Zeit und Gelegen-
heit hatten, die Altstadt oder das Kurzentrum zu erkunden, oder es
sich bei Kaffee und Kuchen oder einem Eis gemütlich zu machen.
Am späten Nachmittag fuhr die fröhlich singende Frauenrunde
heim und fragte schon nach, wann denn die nächste Fahrt anstünde.
Doch im Herbst 2019 ist erst wieder ein Frauenfrühstück geplant.
Mit gebrauchten Briefmarken das Blaue Kreuz unterstützen
Heinrich Kracht berichtet von seinem erfolgreichem Engagement
Täglich erhalte ich Briefe, Päckchen oder Pakete mit Briefmarken. Es ist spannend, wenn wertvolle Briefmarken, besondere Ansichtskarten oder Münzen dabei sind. Fast täglich beschäftige ich mich damit, die Marken zu sortieren und an Sammler und Händler zu verkaufen. So sind im Jahr 2018 ca. 955.000 Briefmarken durch meine Hände gegangen, das sind fast 195 kg!
Im Laufe des Jahres konnte ich aus dem Erlös über 6.660 Euro an das Blaue Kreuz in Deutschland überweisen. Allen Spendern danke ich herzlich und wünsche mir auch im laufenden Jahr viele Briefmarkensendungen.